Donnerstag, 23. März 2017

25 Städte in USA beschlossen 100% Erneuerbare Energie - trotz Trump


Madison in Wisconsin und Abita Springs in Louisiana wechseln zu 100 Prozent Erneuerbare Energie. Madison und Abita Springs schließen sich damit 23 weiteren Städten quer durch die Vereinigten Staaten an, von Großstädten wie San Diego in Kalifornien, Salt Lake City in Utah, Boulder City und Pueblo in Colorado zu "kleineren" Städten wie Georgetown in Texas, Moab in Utah und Greensburg in Kansas, die alle ähnliche Ziele beschlossen haben.

Die Stadtverwaltung von Abita Springs verabschiedete eine Resolution mit dem Ziel bis 2030 zu 100 Prozent saubere und erneuerbare Energie (Stromversorgung) zu wechseln und ist damit die 25. Stadt in den USA.

Aktuell bevorzugen 51% der Republikaner alternative Energie (2011 waren es erst 46%).
"Auch wenn die Trump Administration sauberer Luft und sauberem Wasser den Rücken kehrt, werden Städte und lokale Führer vermehrt fortfahren, den Wechsel voranzutreiben hin zu gesunden Gemeinschaften und einer boomenden Wirtschaft, die durch Erneuerbare Energie angetrieben wird," Van Horn, Director Sierra Club Kampagne Ready for 100.

Bürgermeister Greg Lemons: "As the mayor of a small town, I take seriously my responsibility to set the direction for our community. Transitioning to 100 percent renewable energy is a practical decision we’re making for our environment, our economy, and for what our constituents want in Abita Springs. Politics has nothing to do with it for me. Clean energy just makes good economic sense.
By establishing a 100 percent renewable energy goal, we have an opportunity to use solar power that we can control in our community, for our community. Clean energy is a way that we can save money for Abita Springs both today and in the future.”

LeAnn Pinniger Magee, Vorstand für Nachhaltige Energie: "In a state dominated by oil interests, Abita Springs is a unique community that can be a leader on the path to renewable energy. Our town already boasts the solar-powered Abita Brewery and we can see first-hand how clean energy benefits our businesses and our entire community. By transitioning to 100 percent renewable energy, we will save money on our utility bills, and protect our legendary water and clean air in the process."

Quellen:
http://content.sierraclub.org/press-releases/2017/03/abita-springs-becomes-first-louisiana-town-commit-100-percent-renewable
http://www.ecowatch.com/cities-commit-renewable-energy-2324917492.html?xing_share=news
Shane Levy, Sierra Club - shane.levy@sierraclub.org, 201-679-9507

Dienstag, 21. März 2017

Weltweite Energiewende ist überlebenswichtig!


Die weltweite Energiewende der Menschheit erfordert viele Anstrengung und viele Investitionen, die sich nicht nur lohnen, sondern überlebenswichtig sind für Mensch und Natur. Internationale Energie-Experten errechneten dies im deutschen Auftrag der G 20.

Zwei Studien von den wichtigsten Energieagenturen der Welt, der IEA, welche die Interessen der Anbieter von Atomenergie und fossilen Energien vertritt, und der Irena, die auf saubere Energien setzt, brachten jetzt diese zentralen Aussagen:

1.  Noch ist die globale Energiewende machbar und bezahlbar.
2.  Dafür müssten schnell politische Entscheidungen fallen.
3.  Öko-Energien und Energie-Effizienz müssten mit Investitionen in Billionenhöhe
     vorangebracht werden.

Deutschland will mit dem Konzept zum „Investitionsbedarf für ein kohlenstoffarmes Energiesystem“ „für eine gemeinsame Position der G 20 zur langfristigen Dekarbonisierung“ werben, versicherte Außenminister Gabriel.

Die Staaten haben sich auf dem Pariser Klimagipfel zwar verpflichtet, den Klimawandel möglichst unter zwei Grad zu halten, aber alle derzeitigen Pläne führen höchstens noch zu drei Grad Erwärmung, wenn kein Wunder passiert.
Und das auch nur mit den von der Obama-Regierung versprochenen Aktivitäten. Sollte die Trump-Regierung weiterhin völlig verantwortungslos in Öl und Kohle investieren, könnte es noch wesentlich dramatischer werden für den gesamtenPlaneten.

Energieministerin Brigitte Zypries will „keinen Widerspruch zwischen Ökonomie und Ökologie zulassen“. Denn viele Staaten fragen auch beim Klimaschutz, wie damit Geld zu verdienen ist. Und prompt kommt Irena zu dem Ergebnis: „Bis 2060 können die CO2-Emissionen aus dem Energiesektor bei Null sein, und zwar mit einer unterm Strich positiven ökonomischen Perspektive.“ Damit wird bestätigt, was der UN-Klimarat IPCC bereits 2014 errechnete: „Die Rettung der Erde kostet nicht die Welt“, hieß es damals, sie verzögere das globale Wachstum nur um einige Monate.


Die Zusammenarbeit von IEA und Irena ist erstmalig und belegt den Ernst der Lage. Die IEA hat das Potenzial der Erneuerbaren Energien lange unterschätzt und ihre Notwendigkeit sogar lange bekämpft. Jetzt musste auch sie sich den Tatsachen beugen. Um die zwei Grad „mit 66-prozentiger Sicherheit“ noch zu schaffen, brauche es einen „Umbau des Energiesystems von außergewöhnlicher Tiefe und Schnelligkeit“ und einen „bislang nie da gewesenen Aufbau erneuerbarer Infrastruktur“.

Was ist zu tun. um das zu meistern?

1.  Die Energie-Effizienz muss 3 Mal so schnell verbessert werden wie bisher.
2.  In die Öko-Energien und in Gas muss bis 2050 jedes Jahr 2 Mal so viel Kapital investiert
     werden wie bisher (3,5 Billionen US-Dollar).
3.  Die CO2-Preise müssen drastisch erhöht werden - von derzeit nur 5 $ pro Tonne
     auf 190 Dollar pro Tonne.

Selbst die stockkonservative IEA fordert für die Energiewende eine entschlossenere Politik.
IEA-Chef Fatih Birol. „Bis 2050 brauchen wir 95 Prozent des Stroms, 70 Prozent aller neuen Autos und jeden zweiten Truck CO2-frei, jedes einzelne Gebäude muss energetisch saniert sein.“

Auch die Irena erkennt die gewaltige Aufgabe und ist optimistisch: Die Energiewende erfordert bis 2050 jährlich knapp eine Billion mehr als die alte, dreckige, fossile Technologie. Dafür spart sie „das Doppelte bis Sechsfache davon durch vermiedene Kosten bei Gesundheit und Umwelt“.
Außerdem werden dadurch weltweit sechs Millionen neuen Arbeitsplätze geschaffen und ein zusätzliches globales Wirtschaftswachstum von 0,8 %, rechnet Irena.


Packen wir es an! Nicht nur unseren Kindern und Enkeln zuliebe, sondern allen Geschöpfen auf unserem wunderbaren Heimatplaneten zuliebe. Und sollten wir wieder hier inkarnieren, müssen wir die Folgen unserer kurzfristigen Fehlentscheidungen selbst erleiden.

Donnerstag, 16. März 2017

Biotreibstoffe in Luftfahrt würden Rußemissionen deutlich verringern

Ein Flugexperiment der DLR mit der NASA bestätigt: Biotreibstoffe in der Luftfahrt verringern die Rußemissionen deutlich.
"Eine Beimischung von 50 Prozent Biotreibstoff reduziert im Reiseflug die Rußpartikelemissionen eines Flugzeugtriebwerks um 50 bis 70 Prozent gegenüber der Verbrennung von reinem Kerosin. Dies zeigt eine nun im Fachjournal NATURE erschienene Studie (http://dx.doi.org/10.1038/nature21420), die auf gemeinsamen Forschungsflügen der NASA, des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und des kanadischen National Research Council (NRC) beruht. Die Ergebnisse liefern weltweit erstmals wichtige Anhaltspunkte darüber, wie Biotreibstoffe in der Luftfahrt nicht nur die Emissionen im Umfeld von Flughäfen mindern, sondern auch im Reiseflug zu einer klimafreundlichen Entwicklung des Luftverkehrs beitragen können..."

"Kondensstreifen-Zirren haben heute eine ähnlich große Klimawirkung wie alle über mehr als 100 Jahre in der Atmosphäre gesammelten Kohlendioxid-Emissionen des Luftverkehrs zusammen", sagt der Co-Autor des NATURE-Artikels Dr. Hans Schlager vom DLR-Institut für Physik der Atmosphäre. "Die Rußemissionen bestimmen weitgehend die Anzahl der Eiskristalle in Kondensstreifen. Mit der Möglichkeit anhand von Biotreibstoffen die Rußemissionen in Triebwerksabgasen um mehr als die Hälfte zu verringern, öffnet sich ein Weg, die Klimawirkung von Kondensstreifen zu reduzieren"...

Quelle: http://www.dlr.de/dlr/de/desktopdefault.aspx/tabid-10081/151_read-21749/?xing_share=news#/gallery/14652   15. März 2017

Sonntag, 12. März 2017

Woher kommt das Wasser auf Kreuzfahrtschiffen?

Wasser plätschert aus der Dusche, füllt Pools und wird zur Zubereitung der Speisen verwendet. Woher stammt dieses Wasser auf einem Kreuzfahrtschiff? Meist aus dem Meer, sagt die Meyer Werft.

Salziges, schmutziges Meerwasser wird ins Schiff gepumpt und durch Umkehrosmose-Anlagen oder
Vakuumverdampfer entsalzt und gereinigt. Dieses entmineralisierte Wasser hat die hohe Qualität eines reinen Destillats. Obwohl es sehr sauber und bekömmlich ist (Milliarden Menschen trinken täglich gefiltertes, entmineralisiertes Trinkwasser), wird es meistens erst noch mineralisiert, damit es der Wasserqualität der deutschen Trinkwassernorm entspricht.

Leider wird das Wasser anschließend zur Desinfektion noch mit hoch aggressivem Chlor versetzt, damit es in den riesigen Wassertanks im Schiffrumpf nicht verkeimt, und dann mit Pumpen zu den einzelnen Verbrauchsstellen weitergeleitet.

Es wäre zwar möglich, von Land frisches Wasser in die Tanks zu füllen. Das kommt aber nicht oft vor: "In der Regel verwenden die Reeder lieber selbst produziertes Wasser, da diese Anlagen eine gleichbleibend hohe Qualität liefern", so Peter Hackmann von der Meyer Werft. Denn in vielen Ländern entspricht die Wasserqualität nicht den Standards der deutschen TVO.

Auf Kreuzfahrtschiffen gibt es kein Brauchwasser. Dusche, Pools, Küche und auch die Toiletten werden meist mit Frischwasser versorgt. Abwasser zum Beispiel aus der Klimaanlage kommt in den Wäschereien zum Einsatz. Biologisch-chemische Kläranlagen reinigen alle Abwässer, bevor sie wieder von Bord geleitet werden.

Die Meyer Werft und ihre Kunden kalkulieren mit rund 200 bis 250 Litern Trinkwasser pro Person und Tag, auch der Bedarf für die Küchen, Pools und für die Schiffsreinigung fließt in die Berechnung ein. Für ein Schiff mit 6.000 Personen ergibt sich so ein Bedarf von bis zu 1,2 Millionen Liter pro Tag.

Leider sind die Abgaswerte von Kreuzfahrtschiffen um Lichtjahre schlechter als die Wasserqualität an Bord. „Was den Autos an Land längst verboten ist, ist für Schiffe skandalöser Alltag. Die Ozeanriesen sind schwimmende Müllverbrennungsanlagen, aber ohne Abgasreinigung. Hinter der polierten Fassade von AIDA, TUI und Queen Mary II stinkt es gewaltig“, kritisierte NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger. Tatsächlich verweigern die blendend weißen Luxusliner bislang wirksame Maßnahmen zur Reduzierung der gesundheitsschädlichen Rußpartikel- und Schwefelemissionen.

Luxusliner blasen riesige Abgaswolken von gesundheitsgefährdenden Ruß-, Schwefel-, und Stickoxidemissionen in die Luft, selbst wenn sie in Hafenstädten mit laufendem Motor vor Anker liegen.
Die 15 größten Seeschiffe der Welt (Kreuzfahrtschiffe) stoßen jährlich mehr schädliche Schwefeloxide aus als alle 760 Millionen Autos weltweit!
Mehr dazu siehe:
http://www.notopia.net/blog/2306/kreuzfahrtschiffe-schwefeloxid

Samstag, 11. März 2017

Neuer 48 MW Onshore-Windpark am Netz


Prokon steht seit 20 Jahren für PROjekte und KONzepte im Bereich erneuerbarer Energien. Ende Februar wurde von Prokon der größte Windpark der Unternehmensgeschichte vollständig in Betrieb genommen. Der Windpark Gagel im nördlichen Sachsen-Anhalt, ca. 40 km vom Atommülllager Gorleben entfernt, erzeugt saubere Energie und macht Strom umweltfreundlicher.
 
Der neue Prokon Windpark hat 16 Windenergieanlagen des Typs Enercon E 115 mit einer Nabenhöhe von 149 Metern und einer installierten Leistung von insgesamt 48 Megawatt. Er entstand in knapp sechs Jahren. Mit der durchschnittlich im Windpark Gagel jährlich erzeugten Strommenge lassen sich mehr als 40.000 3-Personen-Haushalte nachhaltig und sauber pro Jahr versorgen. Betreiber ist die PROKON Windpark Gagel GmbH & Co. KG, eine Tochterfirma der PROKON Regenerative Energien eG, Deutschlands größter Energiegenossenschaft.
 
Prokon betreibt 58 Windparks mit 344 Windenergieanlagen im Eigenbestand mit insgesamt 605 Megawatt Leistung. 2017 sollen neue Windparks mit insgesamt rund 50 Megawatt Leistung in Betrieb genommen werden.

Freitag, 10. März 2017

Power to change - Die Energierebellion


Der Kinodokumentarfilm "Power to change - Die Energierebellion" von Regisseur Carl-A Fechner über die Energiewende von unten nach oben wird am Freitag, 10. März (20 Uhr), im Bürgerhaus "Kurhaus Bad Camberg" (bei Limburg a. d. Lahn) gezeigt. Im Film kommen die unterschiedlichsten Akteure der "Energierebellion" zu Wort, die berührend, bewegend, überraschend und informativ von ihren Erfahrungen und Zielen berichten.
Der Film liefert Fakten, Hintergründe und Zusammenhänge im Kampf um die Energie und macht am Beispiel der Ukraine deutlich, wie daraus Kriege entstehen können. Er zeigt aber auch verschiedene Lösungsansätze für eine Zukunft ohne fossile und atomare Energieträger. Der Betrachter wird mit auf eine Reise genommen, die Geschichten von Menschen erzählt, die Antworten auf die Fragen der Energiewende suchen und finden. Und dass jeder in seinem Bereich etwas tun kann.
Der Ortsverband von BÜNDNIS 9O/Die Grünen lädt herzlich zu dieser Veranstaltung ein. Im Anschluss an den Film wird Verena Nijssen, Klimaschutzmanagerin des Landkreises Limburg-Weilburg, für Fragen zur Verfügung stehen.
Der Eintritt ist frei. www.gruene-badcamberg.de

Donnerstag, 9. März 2017

Das fossile Stromsystem kommt teurer als Erneuerbare Energie


Eine Untersuchung der Internationalen Organisation für erneuerbare Energien (IRENA) zeigt:
Die Kosten für Solarmodule sind seit 2009 um 80 Prozent gesunken und die Preise werden auch in den kommenden Jahren weiter sinken. Schon heute gibt es Solarparks, die für unter 3 Cent pro Kilowattstunde Strom erzeugen. Dieselbe Tendenz gilt laut IRENA auch für Onshore-Windparks, Biomasse, Geothermie und Wasserkraft. Diese Technologien seien  teils billiger als Kohle-, Öl- oder Gaskraftwerke, sogar bei niedrigem Ölpreis und ohne Finanzsubventionen.

Dienstag, 7. März 2017

Versauerung unserer Ozeane


Wasser nimmt Kohlendioxid aus der Luft auf. Das weiß jeder, der basisches Wasser offen stehen lässt und nach einigen Stunden einen stark gesunkenen pH-Wert misst. Das Wasser ist sauer geworden, weil sich CO2 aus der Luft im Wasser zu Kohlensäure umwandelt. Auf dem Küchentisch spielt das keine große Rolle, aber weltweit in allen Meeren.

Der Anstieg von CO2 in unserer Atmosphäre lässt den pH-Wert in unseren Ozeanen von den Tropen bis in die Arktis sinken - mit dramatischen Folgen für alles Leben auf der Erde. Deshalb untersuchen jetzt deutsche Forscher die Folgen dieses Effekts für die Ökosysteme.

Tiere und Pflanzen, die aus Kalk Skelette oder Schalen aufbauen, sind in ihrer Existenz bedroht, denn in saurerem Wasser müssen sie mehr Energie für ihr Wachstum aufbringen. Auch Fische könnten bedroht sein, wohingegen Algen vermutlich profitieren könnten, weil sie per Photosynthese Kohlendioxid in Energie umwandeln.

Temperaturanstieg, Sauerstoffverlust, Nährstoffeintrag, Verschmutzung mit Chemikalien, Medikamenten, Düngemitteln, Mikroplastik, radioaktivem Müll, industrielle Überfischung etc. sowie energetische Veränderungen der Wasserstrukturen beeinflussen die Auswirkungen der Ozeanversauerung und -erwärmung noch zusätzlich.

Der deutsche Forschungsverbund BIOACID (Biological Impacts of Ocean Acidification) untersucht die Folgen der Versauerung für das Leben und die Stoffkreisläufe im Ozean – und für alle, die davon abhängen.
Mehr dazu lesen Sie bei GEOMAR Kiel 2017