Samstag, 20. August 2016

Bis zu sechsmal schnellerer Ausbau Erneuerbarer Energien nötig, um Klimaschutz-Ziel von Paris einzuhalten


„Wir müssen die Wind- und Solarenergie drei- bis sechsmal schneller ausbauen als von der Bundesregierung geplant", präzisierte Professor Volker Quaschning die Ergebnisse seiner Forschungsgruppe Solarspeichersysteme an der HTW Berlin.
Die Onshore-Windkraft müsse pro Jahr um 6,3 Gigawatt (GW) netto ausgebaut werden statt nur um 2,8 GW brutto, wie im Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) vorgesehen. Bei der Photovoltaik seien jährlich 15 GW erforderlich statt der im EEG vorgesehen 2,5 GW, so der Professor.

Damit Deutschland seinen Beitrag zur Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad Celsius leistet, empfiehlt Quaschning bei der Wärmeversorgung einen "zeitnahen" Umstieg von Öl- und Gasheizungen sowie KWK-Anlagen auf effiziente Wärmepumpen. Zudem müsse bis 2030 ein Ausstieg aus der Kohle realisiert sein, da sie für den Großteil der CO2-Emissionen aus der Energiewirtschaft verantwortlich ist. Bis 2040 müsse der Verkehrssektor elektrifiziert werden. Verkehr, Heizung und Industrie müssen sich zum Erreichen der Klimaschutzziele von fossilen Energieträgern verabschieden.

Zucker vervielfältigt das Herzinfarkt-Risiko

Menschen, deren Ernährung zu mehr als 25 Prozent aus Zucker besteht, erkranken drei Mal häufiger an einem Herzinfarkt als Personen, die mit weniger als zehn Prozent im Speiseplan auskommt. Das besagt eine Studie der US-Gesundheitsbehörde CDC. Der amerikanische Epidemiologe Simin Liu von der Harvard School of Public Health entdeckte, dass die Zahl der Diabetesfälle in den USA fast im Gleichschritt mit den Zuckeranteilen in der Nahrung angestiegen ist. Fette und Eiweiße spielten hingegen für das Diabetesrisiko keine Rolle.

Philadelphia führt Steuer auf gezuckerte Limonaden ein

Nach London und Berkeley geht nun eine weitere Großstadt gegen Cola, Fanta, Sprite & Co. vor.
Gegen erbitterten Widerstand der Getränke-Industrie verabschiedete der Stadtrat von Philadelphia eine Sondersteuer von umgerechnet rund  40 Euro-Cent pro Liter Limonade. Damit will die Stadt das Gesundheitsbewusstsein schärfen, denn 68 Prozent der Erwachsenen und 41 Prozent der Kinder sind übergewichtig.
Die Einnahmen (geschätzte 80 Millionen pro Jahr) sollen in Kindergärten, Schulen, Bibliotheken und öffentliche Freizeiteinrichtungen fließen und ab 2017 erhoben werden. Eine Zuckersondersteuer (auf zuckerhaltige Limonaden, Sportgetränke, aromatisiertes Wasser sowie gesüßte Tee- und Kaffee-Getränke) gibt es in den USA auch in der Stadt Berkeley in Kalifornien.

Strom für Milliarden umsonst produziert


Nördlich der Insel Borkum entstehen im Meer neue Offshore-Windparks, die Deutschland mit umweltfreundlicher Energie versorgen könn(t)en. Die Windräder sollen sich spätestens ab 2019 drehen und eine Kapazität von 900 Megawatt bereitstellen. Auch die Umspann-Plattform im Meer soll bis dahin fertig sein und ein See-Kabel, das den Strom in Emden-Ost an Land bringt, ebenfalls. Aber - und das klingt wie ein Schildbürgerstreich - von dort geht es leider nicht weiter.

Die nötige Stromleitung für den Weitertransport wird wohl erst 2021 fertig werden, räumen die Netz- und Windparkbetreiber ein. Denn Energieversorgung ist Ländersache, und die einigen sich nicht immer rechtzeitig aufgrund unterschiedlicher politischer Interessen (und auch weil Bürgerbewegungen den Bau von Stromtrassen behindern). Und so müssen alle Bürger zahlen, ohne dass einer was davon hat.
Ergebnis:
Da die neuen Offshore-Windparks sehr effizient sind und die Betreiber eine Zusage über die Stromproduktion haben, werden pro Jahr bis zu 900 Millionen Euro für Strom fällig, der gar nicht in das Stromnetz eingespeist werden kann. Der Strom wird dann im wahrsten Sinn des Wortes umsonst produziert, aber nicht kostenlos. Er könnte dem Steuerzahler ca, 2,5 Mrd. Euro kosten.

Samstag, 13. August 2016

Sondersteuer auf Diesel-Pkws und SUVs, Luxussteuer auf große Autos

Endlich entschließt sich ein großes Land zu drastischen Maßnahmen, um den kommenden Klimakatastrophen entgegenzuwirken. In Deutschland ist die Regierung viel zu sehr von der Automobil-Lobby abhängig, um solch vernünftige Pläne überhaupt nur anzudenken.
Doch das Riesenland Indien setzt intensiv auf Elektroautos und gibt sich hohe Ziele.

Ab 2020 sollen laut Umweltminister Javadekar (auf dem Petersberger Klimadialog in Berlin) 6 bis 7 Millionen elektrische oder halbelektrische Fahrzeuge jährlich neu zugelassen sein.
Ab 2030 sollen nur noch E-Autos zugelassen werden (laut Magazin klimaretter.info).
Außerdem soll das öffentliche Verkehrsnetz in den Städten deutlich erweitert werden.

Für Käufer von Autos mit schädlichen Dieselabgasen wird eine Sondersteuer von 2,5 Prozent des Kaufpreises fällig. Das sieht der Haushaltsplan Indiens für 2016 und 2017 (laut Magazin bizz energy) vor. SUV-Käufer sollen 4,0 Prozent zahlen. Für besonders große Autos werde es eine Luxussteuer geben.

Beim Treibhausgas- und Schadstoffausstoß von Autos will Indien früher als bisher geplant mit den europäischen Grenzwerten gleichziehen.
In Deutschland sucht man strenge Vorgaben vergeblich. In unserem Land, das den Vorreiter in der Klimapolitik spielen wollte, waren Anfang 2016 erst rund 25 000 Elektroautos unterwegs. Die Bundesregierung will diese Zahl bis 2020 auf eine Million erhöhen. Die Machbarkeit dieses Ziels wird gilt allerdings heftig angezweifelt. Und umweltschädlicher Diesel wird unbegreiflicherweise immer noch subventioniert.

China ist da konsequenter. In chinesischen Städten werden E-Autos sofort mit Kennzeichen versorgt, während Käufer von Pkws mit Verbrennungsmotor an einer Verlosung teilnehmen müssen, bevor sie eines erhalten. Zusätzlich müssen sie dann auch noch umgerechnet mehrere Tausend Euro zahlen, um fahren zu dürfen. Es wird Zeit, das auch die Europäer und Amerikaner umdenken.

Dienstag, 2. August 2016

Mikroplastik wirkt auf Giftstoffe wie ein Magnet

"Kleinste Plastikteile wirken auf Schadstoffe wie Magnete: Je länger sie sich im Wasser befinden, desto mehr Giftstoffe binden sie an sich und bilden eine Art Giftcocktail. Lagern sie sich im Sediment ab, können sie durch Würmer, Muscheln und Fische in die menschliche Nahrungskette gelangen...

Die kleinen Plastikteilchen sind um das Drei- bis Vierfache stärker belastet als das ohnehin schon kontaminierte Sediment..."

"Polyethylen bindet noch einmal etwa doppelt so viele Schadstoffe wie Silikon", warnt die Umweltchemikerin Prof. Dr. Gesine Witt, „Polyethylen ist der in der Industrie meistverwendete Kunststoff."

Lesen Sie mehr über die Belastungen Deutscher Flüsse sowie Nord- und Ostseestrände mit PCB und PAK in der Pressemitteilung vom 1. August 2016:
http://wasser-hilft.de/pdf/wasser/ergebnisse_giftmuellexpedition_01_august_2016.pdf


HAW Hamburg
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Department Umwelttechnik
Prof. Dr. habil. Gesine Witt, Professorin für Umweltchemie
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ALDEBARAN Marine Research & Broadcast
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Montag, 1. August 2016

6 Milliarden Plastiktüten weniger im ersten Jahr

Der Verbrauch von Plastiktüten fiel in England um 83%, nachdem flächendeckend nur 5 Pence Kosten pro Tüte erhoben wurden. Ein guter Anfang!
Wir sehen, wie wenig man diese unverrottbaren Plastiktüten wirklich benötigt. Solche Schritte sind wichtig für unser Trinkwasser, die Meere und die im Wasser lebenden Tiere und Pflanzen.
Noch besser wäre es, wenn in den Einkaufsläden nur noch Stofftaschen angeboten würden,
die mehrere 1.000 Mal benutzt werden können, und gar keine Plastiktüten mehr.
Quelle:  BBC News