Sonntag, 12. Oktober 2014

Betablocker, Röntgenkontrrastmittel, Antibabypille, Antibiotika, Antiepileptika ... aus dem Wasserhahn

"Ganz hinten im Badschränkchen entdeckt man eine angefangene Schachtel mit Schmerztabletten. Leider ist das Haltbarkeitsdatum längst überschritten. Was tun damit? Glaubt man einer Umfrage der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) entsorgen 20 Prozent der Befragten ihre Medikamente über das Abwasser. Der angenehme Mülleimer „Kloschüssel“ für Pillen und Hustensäfte hat jedoch fatale Folgen. Arzneimittel sind oftmals nur langsam oder überhaupt nicht biologisch abbaubar, deshalb gelangen sie in Flüsse und Seen oder versickern sogar ins Grundwasser.

In Hessen werden Oberflächengewässer regelmäßig nach Rückständen von Arzneimittelwirkstoffen untersucht. So werden beispielsweise in der Schwalm, im Main oder in der Nidda regelmäßig Reste der Schmerzmittel Diclofenac und Ibuprofen sowie des Antiepileptikums Carbamazepin und des Antibiotikums Sulfamethaxarol gefunden.
Laut Bundesumweltamt lassen sich auch im Trinkwasser Arzneimittelrückstände nachweisen. Darunter Ibuprofen, Diclofenac und der Blutfettsenker Bezafibrat. ...

Welches Ausmaß inzwischen die Umweltbelastung mit Arzneimitteln erreicht hat, zeigt ein Forschungsprojekt, das vom Umweltbundesamt (UBA) in Auftrag gegeben wurde. Die ersten Ergebnisse der UBA-Studie sind besorgniserregend: In vielen Teilen der Erde lassen sich in Gewässern, Böden, Klärschlamm und Lebewesen Spuren von mehr als 630 verschiedenen Arzneimittelwirkstoffen sowie deren Abbauprodukte nachweisen. 17 Wirkstoffe kamen in allen Regionen der Welt vor. Die meisten Daten liegen bisher zum Schmerzmittel und Entzündungshemmer Diclofenac vor. Neben dem „Spitzenreiter“ Diclofenac zählen zu den weltweit meist verbreiteten Wirkstoffen auch das Antiepileptikum Carbamazepin, das Schmerzmittel Ibuprofen, das Pillen-Hormon Ethinylestradiol sowie das Antibiotikum Sulfamethoxazol."
Quelle und mehr: http://www.cleanenergy-project.de/wirtschaft-a-unternehmen/6294-ein-schluck-anti-babypille-gefaellig
Florian Simon Eiler , 04. September 2014

Kein Wunder, wenn weltweit immer mehr Haushalte und Betriebe sich eine Umkehrosmoseanlage zulegen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen