Samstag, 12. Juli 2014

Internationaler Agrarhandel kann Wasserknappheit auch mindern

Durch den globalen Handel mit Nahrungsmitteln aus landwirtschaftlicher Produktion lassen sich große Mengen Wasser einsparen. Das zeigt eine neue Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Wichtig für die Auswirkungen auf Knappheit ist danach vor allem die regionale Herkunft des Wassers.

Der Wasserbedarf landwirtschaftlicher Produkte variiert von Region zu Region teilweise sehr stark. Um ein Kilo Getreide in Marokko anzubauen, müssen etwa 2.700 Liter Wasser aufgewendet werden. Die gleiche Menge kann in Deutschland mit nur 520 Litern Wasser hergestellt werden, wie Wissenschaftler des PIK vorrechnen.

Durch den Import von Agrarprodukten (wie z. B. in Indien oder im Mittleren Osten) lässt sich Wasserknappheit verringern. Durch den Export von Agrarprodukten (wie z. B. in Ländern Südeuropas) hingegen wird der Wassermangel verstärkt.

Die Landwirtschaft ist für 70 Prozent des weltweiten Wasserverbrauchs verantwortlich. Gerade in Ländern, die ohnehin an Wasserknappheit leiden, kann sich die Situation durch eine hohe landwirtschaftliche Produktionsrate extrem verschärfen.

Es geht also nicht nur um die Wassermenge, die insgesamt global durch die Landwirtschaft verbraucht wird, sondern eher um die Frage, wie stark Reserven in wasserknappen Regionen ausgebeutet werden. Durch den Import von Agrargütern kann lokaler und regionaler Wassermangel an manchen Orten reduziert werden.

Unter bestimmten Gesichtspunkten kann es also nicht nur aus ökonomischen Gründen sinnvoller sein, Agrargüter zu importieren, anstatt sie vor Ort zu produzieren.

Quelle: Josephin Lehnert, mehr:
http://www.cleanenergy-project.de/wissenschaft/item/6128-internationaler-agrarhandel-mindert-wasserstress

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