Sonntag, 1. Dezember 2013

Forscher alarmieren: in Lebensmitteln finden sich Plastikteilchen


Mediathek: NDR Fernsehen | "Markt":
Trinkwasser, Milch und Honig sind teilweise durch mikroskopisch kleine Plastikkugeln verunreinigt. Es besteht der Verdacht, dass diese aus Pflegeprodukten wie Duschgelen, Peelingcremes oder Zahnpasta stammen können. Das zeigen Recherchen des Wirtschafts- und Verbrauchermagazins "Markt" im NDR Fernsehen.

Das sogenannte Mikroplastik gelangt über das Abwasser in die Umwelt und verteilt sich dort, teilweise im Leitungswasser, teilweise im Klärschlamm...

Experimente mit Miesmuscheln zeigten, dass die Partikel sich im Gewebe einlagern. Dort bildeten sich anschließend Entzündungen. Die zumeist aus Polyethylen hergestellten Mikroplastik-Teilchen sollen den Produkten zu einem mechanischen Reinigungseffekt verhelfen.
Unter anderem werden die winzigen Plastikteilchen (Micro Particles, Mikroperlen oder Perl-System genannt), in Kosmetik-Pflegemitteln mit Peelingeffekt und speziellen Zahncremes mit Mikro-Kügelchen eingesetzt. Bei manchen Produkten beträgt der Anteil der Plastikkügelchen am Gesamtinhalt fünf bis zehn Prozent.


Prof. Gerd Liebezeit vom Institut für Chemie und Biologie des Meeres der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg: „Wir können davon ausgehen, dass das Mikroplastik überall in der Atmosphäre zu finden ist.

Die Vermutung: Das Plastik gelangt über die Luft auch in Lebensmittel. Der Wissenschaftler hat in 19 untersuchten Honigen Fasern und Plastikfragmente gefunden, in vier Proben befanden sich außerdem Plastikkügelchen.

Auch in Regenwasser ist Plastikmaterial entdeckt worden, wie es in Kosmetika verwendet wird. Die Wissenschaftler fordern deshalb:
Die Verwendung von Plastikteilchen in Kosmetik- und Reinigungsprodukten sollte sofort verboten werden.

Das Bundesumweltamt erklärte auf Anfrage, dass bereits Forschungsaufträge vergeben worden seien, die Auswirkungen des Mikroplastiks auf die Umwelt untersuchen sollen. Die Behörde erklärte weiter, dass es eines freiwilligen zeitnahen EU-weiten Ausstiegs aus der Verwendung von Mikroplastik bedürfe. Einige der mit den Recherchen der "Markt"-Redaktion konfrontierten Hersteller der Pflegemittel räumten einen Handlungsbedarf ein. Sie kündigten an, in den nächsten Jahren auf den Einsatz von Plastik in ihren Produkten durch andere Stoffe ersetzen zu wollen.

Quelle:
Mediathek "Markt" vom 18.11.2013.   NDR Fernsehenhttp://www.sonnenseite.com/Aktuelle+News,Forscher+alarmiert-+Plastikteilchen+in+Lebensmitteln+gefunden,6,a27077.html

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